Berufsunfähigkeitsversicherung muss zahlen: BGH - Urteil vom 30.03.2011, Az.: IV ZR 269/08, Versicherer verliert Verweisungsmöglichkeit nach unbeschränkten Leistungsanerkenntnis

Der Beginn einer neuen anderen Ausbildung auf Veranlassung des Versicherungsnehmers berechtigt nicht zur Einstellung der BU-Rente - auch nicht per Sondervereinbarung mit Unterschrift des Versicherungsnehmers.

Mit seinem Leistungsanerkenntniss entscheidet der Versicherer sowohl über des Grad der Berufsunfähigkeit als auch über die Möglichkeit der Verweisung in einen anderen Beruf. Geschieht dies vorbehaltlos, kann der Versicherer später nicht mehr zurück, er muss zahlen, etwaige Verweisungsmöglichkeiten sind ihm abgeschnitten.

Individualvertragliche Vereinbarungen die dies umgehen können treuwidrig sein, wenn sie den Versicherungsnehmer unangemessen unter Ausnutzung der überlegenen Verhandlungsposition des Versicherers benachteiligen, es sei denn, der Versicherer warnt den Versicherungsnehmer hierüber ausdrücklich vorher.
Jens Reime - Anwalt für Bank- & Kapitalmarktrecht

Rechtsanwalt Jens Reime
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