Die Kanzlei Reime hat den Emissionsprospekt des CFB-Fonds Nr. 168 Twins 2 und damit der NAUTESSA Schiffsbetriebsgesellschaft mbh & Co. MS „NEDLLOYD MARITA“ KG und der NAULUMO Schiffsbetriebsgesellschaft mbh & Co. MS „MӔRSK NOTTINGHAM“ KG gutachterlich überprüft.
Daraus ergeben sich folgende erhebliche Prospektfehler:
1. Die Betriebskostenkalkulation ist bewusst falsch gewesen.Die Betriebskosten sind zwischen Werftablieferung (2003/2004) und Prospektaufstellung des CFB-168 stärker gestiegen als um 3% p.a. Dennoch hat CFB beim CDB-168 nur mit Steigerungen von 3% p.a. kalkuliert. Das Gutachten, welches die Betriebskostensteigerungen bestätigt hat, wurde rund 6 Monate vor Prospektaufstellung erstellt und war offenbar veraltet.
2. Es wurde verschwiegen, dass durch ein historisch einmaliges Orderbuch Risiken bestehenDer Anleger hat aus den im Prospekt gemachten Angaben keine Chance zu erkennen, dass das Orderbuch zum Zeitpunkt der Prospektaufstellung einmalig hoch war und ein großes Risiko für die nachhaltige Wirtschaftlichkeit der Schiffe darstellte. Auch werden die Zusammenhänge und Risiken durch ein starkes Flottenwachstum nicht verständlich erläutert.
3. Die Kaufpreise sind im empirischen Vergleich extrem hoch gewesenBei einer langfristigen Investition (wie sie hier vorliegt) ist es sinnvoll und branchenüblich, dass zur Bewertung des Kaufpreises der langfristige Durchschnittspreis zum Vergleich gegenübergestellt wird. Da bei dieser Bewertungsmethode der Kaufpreis der CFB-168 Schiffe als „teuer“ bewertet worden wäre (der durchschnittliche Preis fünf Jahre alter 2600/2900 TEU Schiffe lag zwischen 1996-2008 bei US$ 34,5 Mio.), wurden die Kaufpreise mit der Verkehrswertmethode bewertet .Die Marktsituation im langfristigen Vergleich wurde den Anlegern vorenthalten.
4. Durch die Deutsche Schiffsbank AG entstehende Interessenskonflikte wurden nicht erwähntAuf S.35 des Prospektes ist die Deutsche Schiffsbank als Darlehensgeber für die Nottingham KG ausgewiesen. Der Anleger wurde nicht darüber aufgeklärt, dass die Darlehensgebende Bank (ein wesentlicher Vertragspartner der Fonds-KG) und das Emissionshaus Commerz Real Fonds Beteiligungsgesellschaft mbH denselben Mutterkonzern haben (Commerzbank AG). Das Risiko eines Interessenkonfliktes ist erheblich.
5. Die Platzierungsgarantie ist irreführendCFB garantiert lediglich, dass sie die Finanzierung sicherstellt, sodass der Fonds nicht rückabgewickelt werden muss, falls nicht genügend Eigenkapital/Kommanditkapital eingeworben wird. Diese Garantie als „Platzierungsgarantie“ zu verkaufen, ist irreführend, vielmehr handelt es sich lediglich um eine „Finanzierungsgarantie“.
6. Die Darstellung als unternehmerische Beteiligung ist irreführendInsgesamt wird der Eindruck erweckt, dass Chancen und Risiken in gleichem Maße bestehen (= unternehmerische Beteiligung). Tatsächlich trägt der Anleger die vollen Risiken einer negativeren Ertragsentwicklung als prognostiziert, die Chancen bei einer positiveren Ertragsentwicklung als prognostiziert sind hingegen stark eingeschränkt.
7. Das Interesse der Reederei am Erfolg des Fonds wird überzeichnet dargestelltVor dem Hintergrund, dass die Reederei allein in der Festcharterzeit Bereederungsgebühren i.H.v. von über 3.2 Mio. US$ erhält, ist eine Beteiligung i.H.v. 250.000 US$ als marginal einzustufen. Über die gesamte Laufzeit werden Bereederungsgebühren (abhängig von den Chartereinnahmen) von über 11 Mio. US$ prognostiziert.
8. Die Sensitivitätsanalyse ist risikoverharmlosendOffenbar wollte CFB es vermeiden, Szenarien darzustellen, die einen Gesamtkapitalrückfluss aufzeigen, der einen Nominalverlust des Gesellschafterkapitals zur Folge hatte. Die Intention von CFB war es also nicht, realistische Szenarien darzustellen, so wie es das IDW fordert, sondern nur solche, die „harmlos“ aussehen und damit die Risiken verschweigen.
9. Die Marktzusammenhänge werden irreführend dargestelltDies ergibt sich aus verschiedenen Ausführungen im Prospekt. Der „Erfolgs-Faktor“ Wachstumsmarkt ist falsch und irreführend. Aus einem positiven Containerumschlag-
Wachstum allein lässt sich noch kein wirtschaftlicher Erfolg für Schiffeigner ableiten. Eine konzeptionelle Sicherheit für die darlehensgebende Bank ist durchaus gegeben, da bei Auslaufen der Festcharterverträge nur Mindestcharterraten erzielt werden müssten (US$ 13.800 / Tag), die zum Zeitpunkt der Prospekterstellung realistisch waren. Aber von „konzeptionelle Sicherheit“ für die Anleger zu sprechen, ist ohne die Erwähnung der Risiken, insbesondere zum Ablauf der Festcharterverträge, als irreführend einzustufen.
FolgenIm Ergebnis kann vom Vorliegen von Prospektfehlern ausgegangen werden. Den Anlegern stünden demnach gegenüber den Prospektverantwortlichen des CFB-Fonds Nr. 168 Twins 2 und damit der NAUTESSA Schiffsbetriebsgesellschaft mbh & Co. MS „NEDLLOYD MARITA“ KG und der NAULUMO Schiffsbetriebsgesellschaft mbh & Co. MS „MӔRSK NOTTINGHAM“ KG Prospekthaftungsansprüche zu.
Entsprechende Vorbereitungen für Sammelklagen werden derzeit in der Kanzlei Reime getroffen.
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